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for Maximilian Florian
Maximilian Florian
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Maximilian Florian

1901 Klagenfurt, Kärnten - 1982 Klosterneuburg, Niederösterreich
Florian war ein österreichischer Landschafts-, Stillleben- und Porträtmaler. Er zählt zu den Malern der „Kärntner Gruppe“, der auch Franz Wiegele, Anton Kolig, Herbert Boeckl angehören.

Auch wenn sein nicht zu übersehendes Zeichentalent bereits in der Kindheit zutage trat, konnte Maximilian Florian, vor allem bedingt durch eine Krankheit seines Vaters nicht studieren, sondern musste als Lehrling in ein Lebensmittelgeschäft eintreten. Auf Grund seiner zarten Konstitution hielt er diese Lehre aber nicht durch und so wechselte er im Jahre 1916 im Alter von 15 Jahren ins Goldschmiedhandwerk über.

Nach dem Ersten Weltkrieg freundete sich Florian mit dem Kärntner Maler Ernst Riederer an, der ihn förderte und ihm ein Stipendium an der Akademie der bildenden Künste in Wien verschaffte. So studierte Florian in den Jahren von 1922 bis 1930 unter Karl Sterrer und Rudolf Bacher.

Im Jahre 1934 wurde Florian Augenzeuge der Februarkämpfe. Unter diesen Eindrücken schuf er ein Schlüsselbild der österreichischen Zwischenkriegszeit, nämlich Die Revolution. Es zeigt die Verteidigung des Engelshofes, also eines Wiener Gemeindebaues am Herderplatz in Wien-Simmering durch Einheiten des Schutzbundes. Die „Revolution“ wird von einer Frau im roten Kleid dargestellt, die von einem Sterbenden von hinten umklammert und in den hinteren Bildraum gezogen wird, wo weitere Tote und Verwundete liegen. Das Gemälde befindet sich heute in der Dauerausstellung des Heeresgeschichtlichen Museums (Saal „Republik und Diktatur“) in Wien. Ebendort ist auch das Gemälde Der brennende Stephansdom ausgestellt, das erst 1960, einige Jahre nach dem persönlichen Erlebnis, entstanden war.

Maximilian Florian malte Landschaften, Stillleben, Figurenkompositionen und Porträts, wobei er sich stilistisch an den expressiven Realismus des Herbert Boeckl, einen der Hauptvertreter der österreichischen Moderne, anschloss. Regine Schmidt schreibt im Katalog zur Florian-Ausstellung 1990 in der Österreichischen Galerie über die Stilleben des Malers: „Eine Verbindung von Akt und Stilleben findet sich im ‚Liegenden Akt‘ von 1930 (eigentlich: Das rote Bett, Anm.), der im Flächigen und dem dominierenden Rot an Matisse gemahnt, in der Lösung des ruhenden Aktes an sicherem Können einem Kolig nicht nachsteht: gewagt setzt Florian Rot, Gelb, Blau und Grün zueinander, Blau vor allem als Kontur verwendend.“

Und weiter: „Ebenfalls aus dem Jahre 1932 stammt das kleinformatige Bild Stilleben mit Pfeife, das nichts von Wiegele, dafür aber die Kraft von Van Gogh hat. Demus (Otto Demus, Anm.) schreibt über dieses Bild mit dem raffiniert gewählten Bildausschnitt: ‚Ganz auf Kontur und Flächenwirkung gestellt ist das folgende Bild, ein Stilleben mit kurzer Pfeife. Die farbigen Flächen sind sauber abgewogen und in ruhiger Ordnung ausgebreitet. Hier kommt dem Maler sein auf die Fläche gerichtetes dekoratives Talent zustatten’“.

Während des Zweiten Weltkriegs galt er als entarteter Künstler. 1946 war er der erste Maler, der nach dem Ende des Krieges in Wien seine Werke ausstellte (Galerie Würthle).


Ausstellungen und Auszeichnungen:
Florian beschickte zahlreiche Ausstellungen, u. a. in Wien (1946), die II. Internationale Schau sakraler Kunst in Triest (1966), vielfache Ausstellungen in Klagenfurt (u. a. 1967 und 1971 im Künstlerhaus Klagenfurt). 1973 zeigte er gemeinsam mit seiner Tochter Henriette eine umfangreiche Werkausstellung im Museum für Angewandte Kunst. Ein Jahr vor seinem Tod stellte er 1981 im Historischen Museum der Stadt Wien einige Werke aus. 1990 erfolgte eine Gedächtnisausstellung in der Österreichischen Galerie Belvedere.

Florian wurde für seine Leistungen vielfach ausgezeichnet. In jungen Jahren erhielt er den Österreichischen Staatspreis für Grafik (1935) und bildende Kunst (1936). In den Fünfziger Jahren wurde im der Theodor-Körner-Preis überreicht. Für sein großformatiges Bild Die Auserwählten des Lebens (Abendmahl) verlieh ihm Papst Paul VI. 1967 die Goldmedaille von Jerusalem für Verdienste um die sakrale Kunst. Am 16. Dezember 1971 wurde ihm die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Silber überreicht.

Bilder Maximilian Florians besitzen u. a. die Graphische Sammlung der Albertina, die Österreichische Galerie, die Sammlung Leopold, die Sammlung Hans Dichand und die „Sammlung Dr. L. Pressburger in Los Angeles, Kalifornien.“. Als der mit Florian befreundete Jurist und Sammler Dr. Pressburger nach Amerika emigrierte, tauschte er ein Hammerklavier der Firma Johann Fritz, das einst Franz Grillparzer gehört hatte und auf dem auch Ludwig van Beethoven gespielt haben soll, gegen einige Bilder Florians.


Text: https://de.wikipedia.org/wiki/Maximilian_Florian
Person TypeKünstler