Supra-Linien #06
Künstler/in
Sonja Gangl
 (geb. 1965 in Graz, Steiermark)
Date2019
ClassificationsMalerei
MediumGraphitpigment, Acryl auf belgischem Leinen
Dimensions175,3 x 235 x 4 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number28575
DescriptionTeils ist es ein ironischer Zugang, wenn Sonja Gangl ein Nebenerzeugnis heranzieht und weitestgehend die Reste ihrer Kunstproduktion auf die gleiche Stufe mit den Meisterwerken männlicher Malergenies stellt. (...) Die Supra-Linien, wie sie diese Formationen betitelte, übertrug sie in vergrößertem Maßstab als Malerei auf die leicht grundierte Leinwand. Pulverisiertes Grafit wurde dafür mit Bindemittel angerührt und mit einem kleinen Pinsel aufgetragen. Hellere Graustufen werden durch Lasur erzeugt. Die Ergebnisse erinnern stark an Werke, wie sie von Vertreter*Innen des Informel, des Tachismus oder des Abstrakten Expressionismus angefertigt worden sein könnten. Doch haben Sonja Gangls Ausführungen rein gar nichts mit Spontanität und expressiver Geste zu tun und kokettieren nur mit genau dieser Illusion. (…) Eine andere Strategie, eine andere Handlungsanweisung ist auch bei den Supra-Linien die möglichst detailgetreue, fotorealistische Wiedergabe des Ausgangsmaterials. Die Linien werden hierfür zunächst vergrößert, in die Strukturen gewissermaßen hineingezoomt und dann mitsamt aller zusätzlichen Spuren, wie Staub oder Schmutzpartikeln, die ebenfalls auf dem Papier zu sehen sind, in die Malerei übersetzt. Auch die Aspekte von Distanz und Nähe kommen dadurch zum Tragen.Text: Elsy Lahner
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