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Foto: Lotte Schreiber
Manchmal also denkt man, ... / aus der Serie 1
Foto: Lotte Schreiber
Foto: Lotte Schreiber

Manchmal also denkt man, ... / aus der Serie 1

Künstler/in (geb. 1971 in Mürzzuschlag, Steiermark)
Date2016
ClassificationsGrafik
MediumCollage, Farbkarton, Foto, Passepartoutkarton, Schriftbilder
Paper Support4-teilig
DimensionsRahmen je: 39,5 × 57,8 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number28233
DescriptionDie Collagen, die Schreiber für die Ausstellung im Kunsthaus angefertigt hat. basieren auf Standbildern ihres Films „Manchmal also denkt man, weil es sich bewährt hat“, oder auf Szenen, die in diesem Film schließlich nicht zur Verwendung kamen. Die Idee hinter den beiden Werkblöcken war es, dem flüchtigen und zeitbasierten Medium Film Bilder zu entreißen und diese in einen Zustand des Dauerhaften, um nicht zu sagen Ewigen zu überführen. Der Fokus liegt auf dem „filmischen Körper“ - dem Darsteller, der Darstellerin - in der dominanten Architektur Wittgensteins. Jede Figur ist mit einer eigenen Farbe kenntlich gemacht und tritt dadurch in ein Wechselspiel mit der „farblosen“ Umgebung der szenischen Handlung. Durch die Überlagerungen der Folien- und Kartonschichten wird zudem der Raum zurück ins Standbild geholt.
Das künstlerische Verfahren der Collage bzw. Montage kommt ursprünglich aus dem Film und wird Anfang des 20. Jahrhunderts von bildenden Künstlerinnen und Künstlern wie Hannah Höch, Raoul Hausmann, Kurt Schwitters oder Pablo Picasso aufgegriffen. Es ist „eine Möglichkeit, die Diskontinuitäten der Zeit, die in jeder historischen Folge am Werk sind, visuell auszubreiten“, schreibt Georges Didi-Huberman. Die Collage bzw. Montage ist ein genuin poetisches Verfahren, das uns vor Augen führt, dass die Dinge vielleicht nicht so sind, wie sie sind, eine Methode, die uns anstößt, über jene neuen Dispositionen nachzudenken. Sie ermöglicht es der Künstlerin, die Logik einer Narration und die Festschreibungen von Wirklichkeit nach anderen „Spielregeln“ ablaufen zu lassen. Die Gegensätze, Brüche und Inkongruenzen lassen den Raum zwischen den Motiven zum Vorschein kommen, ihren gemeinsamen Grund, der alles mit allem unscheinbar verbindet.
Bei den Sätzen der sogenannten „Textbilder“, die die Folge der Collagen interpunktieren, handelt es sich um ausgewählte Zitate aus den beiden Werken „Tractatus logico-philosophicus“ und „Philosophische Untersuchungen“ von Ludwig Wittgenstein. Schreiber hat dem komplexen Gewebe von Wittgensteins Gedankenfolgen die brüchige Handschrift ihrer Tochter gegenübergestellt und unterstreicht mit der kindlichen Annäherung die Einfachheit und Banalität vieler Aussagen des
Philosophen. „Manchmal also denkt man, weil es sich bewährt hat."
(Universalmuseum Joanneum, Pressetext)
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