Ohne Titel (EST 41/06)
Künstler/in
Esther Stocker
(geb. 1974 in Schlanders, Italien)
Date2006
ClassificationsMalerei
MediumAcryl auf Baumwolle
Dimensions60 × 90 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number26752
DescriptionDer virtuelle Raum ist für mich der gedankliche Raum - unsere Imagination. In diesem Raum würde ich gerne herumspazieren. In Kunstwerken kann das gelingen, in Installationen, aber auch in Bildern, ich kann als Betrachterin virtuell in ein Bild eintreten.In dieser Arbeit wollte ich die Malerei auf die Haut zurückholen, es ist ja die einzige Oberfläche, die ich tatsächlich besitze. Ich habe auch darüber nachgedacht, ob ich den Körper als abstraktes Zeichen einsetzen kann. Der Körper ist übrigens weitaus geometrischer als wir oft denken - im Sinne von rechten Winkeln und Konstruktion .
Ich habe mit dieser Arbeit Verbindungen des Körpers zur geometrischen Form gesucht. Ich glaube nicht, dass eine Trennung zwischen Körper und Abstraktion besteht. Das wollte ich zeigen. Alles ist ja irgendwie körperlich und abstrakt zugleich.
Setzen Sie die Oberfläche des Körpers mit jener der Leinwand gleich?
Ja, wobei die Leinwand wiederum ein Objekt, ein Körper ist. Kasimir Malewitsch übte mit seinem schwarzen Quadrat Kritik an dem seit der Renaissance
durch die Zentralperspektive geprägten Raum, der sich auf unseren Zugang zur Realität stark. auswirkte. Die Haut als Träger für das schwarze Quadrat?
Die Haut als Träger für alles - auch ein Raum besteht immer aus Haut. Wenn unser Auge nicht an der Oberfläche „anstoßen kann", spüren wir auch den Raum nicht so sehr.
Durch Ihre abstrakten Strukturen in der Malerei und im Raum fordern Sie den Betrachter auf, sein Verhältnis zu Ordnungen zu überdenken und sich in der Wahrnehmung auf Momente des
Ubergangs einzulassen.
Mein Zugang ist der sehr direkte der Erfahrung, die „sinnliche Erkenntnis". Das Denken
gehört ja in den Bereich der Sinnlichkeit.
Text: Ursula Marie Probst
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1990
