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Foto: Petra Buchegger
Mondas
Foto: Petra Buchegger
Foto: Petra Buchegger

Mondas

Künstler/in (geb. 1970 in Graz, Steiermark)
Date2014
ClassificationsGrafik
MediumKreidezeichnung auf Hahnemühle, Stell, 200g
Dimensions1100 × 820 mm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number28032
DescriptionABFÄLLE - PETRA BUCHEGGERS GRAPHISCHE WERKSERIE „STUDIEN ÜBER KÜCHENABSCHNITZEL“
Ingrid Scharmann

Gerade hatten wir ein formidables Mittagsessen. Los sabores de la cocina, hmm!! Gutes Gemüse! Aus dem Garten der Tante, weil wir ja in der Stadt leben, versorgen uns andere mit dem Allerbesten, Gemüse, Kräuter, Pilze, Säfte, auch Eier, die echte Hennen gelegt haben. Radicchio, Kürbisse, Erdäpfel in der Schale gebraten, hmm!
Das gute Schmecken, hmm! Hmm ist wohl die erste Silbe der Inkarnierung, dass das Leben Freude verströmt. Dies sind basale Werte der Subsistenz, der Erhaltung des Lebens, die Petra Buchegger thematisiert; Grundwerte des Lebens.
Nach Studien der Blumen und Gemüse im Garten der Mutter von 2013 wandte die Künstlerin sich nun den Abschnipseln, den weggeschnipselten Teilen des Lebens zu und wählte als Studienobjekt wiederum Alltägliches und widmete sich dem zeichnerischen Studium von Küchenabfällen.
Abfälle? Wie sehr schweben diese Zeichnungen, wie klassisch sind sie kombiniert, um ihnen eine symbolische Wertschätzung aufzuzwingen? Karottenabschnitzel , Salatblätter im Wirbelstrom der Komposition, Zitronen, Artischocken wirbeln durch die Bildebene, wie Schneeflocken organisieren sie sich schwerelos leicht im Bildmedium.
Das scheinbar Kleine wertzuschätzen war schon der Auftrag der klassischen Stillleben. Doch nun noch erdiger, Schwarz-Weiß.
Was vom Gemüse abgeschnitten wird, ist wieder zur Erde bestimmt.
Es ist der delirante und unbegreifliche, zu Widerspruch des Geistes aufrufende Zirkel des Lebens, der da verhandelt wird, am einfachen Gemüse. Es geht ums Leben – ist kein Gemüse!
Um Zirkel des Gelingens und Zyklen des Seins.
Kreise oder Pfeile? Zyklische oder gerichtete Geschichte? Mir scheint, daß Petra Buchegger es auf die ewige Wiederkehr des Gleichen – also des Mythischen – abgesehen hat, um zu zeigen, wie es in uns allen fortwirkt. Die Kittelschürze steht für die ewig weibliche Unterschätzung und maximale Arbeitsleistung. Darum muß die Kittelschürze symbolisch aufgewertet werden, um die Würde der Frauen in Kittelschürze zu reintronisieren.
Nur am Rande wurden arbeitende Frauen thematisiert, wie in Heideggers „Ursprung des Kunstwerks“, wo er vom Unterschied der Bäurinnenschuhe zu einem Bild der Bäurinnenschuhe von Van Gogh spricht.
So ist der Unterschied zu veranschlagen zwischen dem real gesehenen Gemüse und was Petra Buchegger daraus zaubert.
Es findet eine Verwandlung der Form statt.
Mutter Erde – Ave Maria, möchte ich feministisch im Nachklang meines mütterlichen Glaubens, der rein von göttlichen Frauen bevölkert war, anstimmen!
Ave Maria!
Nicht die Reine Maria, sondern, jene, die sich mit der Erde gemein gemacht hat, das göttliche weibliche Prinzip, von Anfang an.
Die tanzende Göttin
Die weibliche Seite der Gottheit.
Jede in uns.
Und das Gemüse – Teil von uns und uns nährend - aus der Erde, in die Erde, Mutter Erde.

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Foto: Petra Buchegger
Petra Buchegger
2014
Foto: Petra Buchegger
Petra Buchegger
2014
Kleider machen Leute
Petra Buchegger
2004
Foto: Petra Buchegger
Petra Buchegger
2012/2013
© Bildrecht, Wien, 2023; Foto: Artothek des Bundes
Petra Schweifer
2009
Foto: J. Aust; © Bildrecht, Wien, 2014
Petra Sterry
2010
© Bildrecht, Wien, 2024; Foto: Artothek des Bundes
Petra Sterry
2005
Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Petra Fohringer
2010
© Bildrecht, Wien, 2023; Foto: Universalmuseum Joanneum, Neue Galerie Graz
Petra Maitz
2002/2003