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Foto: Markus Tretter; © VBK, Wien, 2012
Brixanten
Foto: Markus Tretter; © VBK, Wien, 2012
Foto: Markus Tretter; © VBK, Wien, 2012

Brixanten

Künstler/in (geb. 1957 in Hörbranz am Bodensee, Vorarlberg)
Date2010
ClassificationsObjekt
MediumStahl, MDF-Platte; Model im Maßstab 1:10 zu einer nicht ausgeführten Skulptur mit Standort Hafen Bregenz
Dimensions146 × 40 × 40 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number27596
DescriptionEinleitung zur Beschreibung der Gesamtidee

Trotz beachtenswerter Gedankenarbeit, die in der Fachwelt seit zirca 50 Jahren geleistet wurde, herrscht in der neueren heimatkundlichen Literatur nach wie vor keine Einigkeit darüber, welche Volksstämme zur Zeit der römischen Eroberung im Jahre 15 v. Chr. im Gebiet des heutigen Vorarlbergs ansässig waren und welche Sprachgruppe bzw. ethnischen Gruppierung sie im einzelnen zuzuweisen wären.
Zweifellos sind die für eine Klärung dieser Fragen zur Verfügung stehenden Nachrichten spärlich und in ihren Aussagen kaum ins Detail gehend aber andrerseits resultieren Unklarheiten und Widersprüche in der Auswertung dieser Qellen nicht selten aus mangelnder Quellenkritik und aus Voreingenommenheit.

Beginnen wir unsere Analyse mit der präzisesten aller antiken Mitteilungen zu diesem Thema, nämlich mit jenen im Werk des Geographen Strabon von Amaseia am Pontos.
Aus seiner bis gegen 19n. Chr. mit Nachträgen versehenen Erdbeschreibung erfahren wir, daß bereits der um 80/70 v. Chr. schreibende Naturwissenschaftler, Historiker und Philosoph Poseidonios von Apamea am Orontes in Syrien Kenntnis von jenem See in den Alpen hatte, an den Vindeliker, Raeter und Helvetier grenzten. Strabon teilt dazu weiters mit, daß dort, wo "der Rhein sich in große Sümpfe und in einen großen See ergießt", Raeter und Vindeliker an einander grenzen. An einer anderen Stelle formuliert Strabon es so: den See berühren auf einer kurzen Strecke die Raeter, auf einer größeren jedoch die Helvetier und Vindeliker".
Fasst man die von Strabon gebotenen Nachrichten zusammen, so erhält man für unseren Interessensraum eine in sich widerspruchsfreie Aussage: östlich des Rhein lebten damals vindelikische Stämme, nämlich die Brigantier im Raum um Bregenz und südlich an sie anschließend die Vennonen. Auf der Westseite des Flusses wohnten hingegen vom Bodenseeufer an südwärts Raeter.

Auf das Geschichtswerk des Livius und/oder auf die Marcus Vispanius Agrippa begonnene Erdbeschreibung gehen die Informationen zurück, die der berühmte Mathematiker, Astronom und Geograph Ptolemaios aus Alexandrien um 15 n. Chr. für sein monumentales Werk aus der Geographie des Marinus von Thyros (um 100 n. Chr.) entnommen hat. Nicht eine sprachliche oder ethnische, sondern die frührömische verwaltungstechnische Unterteilung in "Raetia" und "Vindelicia" findet sich hier berücksichtigt, was gelegentlich übersehen wird. Danach wohnten in dem von Vindelikien getrennt aufgeführten Sprengel Raetien, im nördlichen Teil die Brixanten, im Süden die Suaneten und Rigusker, dazwischen die Kalukonen und Venonten.

Quellenangabe: Peter W. Haider, Brigantium im Spiegel Roms, 2000, österr. Postverwaltung


Statement:

Auf diesem historischen Hintergrund aufbauend entstand die Idee zu einer bildhauerischen Arbeit für den Raum "Hafen Bregenz".
Eine Stahlskulptur, welche symbolhaft im Material und in der Erscheinung, diesen kaum bekannten Geschichtsabschnitt der Eroberung durch Kampf und schlußendlich die Unterwerfung dieser Kulturvolker im Bodenseeraum durch die römische Okkupation im Jahre 15.v.Chr. beschreibt.
Die Skulptur als Erzählung eröffnent dem Betrachter ein besonderes Fenster regionaler Kulturgeschichte.
Der Standort Hafen Bregenz ist geradezu ideal, mit der offenen Sicht in alle Himmelsrichtungen-Nord, Süd, Ost, und West.

Technische Beschreibung der Skulptur
Skulptur: fünfteiliger Aufbau bestehend aus vier Stück Stahlplatten, in der Stärke 150 mm, massiv, natur, rostend.
Grundfläche der Skulptur: bestehend aus Hohlprofilen 500 mm x 500 mm, Maße: 2.350mm x 2.350 mm
1. Platte: Maße: 3.600 mm x 1.600 mm x 150 mm
2. Platte: Maße: 3.600 mm x 1.650 mm x 150 mm
3. Platte: Maße: 3.600 mm x 1.700 mm x 150 mm
4. Platte: Maße: 3.600 mm x 1.750 mm x 150 mm
Gesamthöhe der Skulptur: 4.100 mm
Stahlplatten 1,2,3,und 4 sind mit Edelstahlbuchstaben 8mm stark beschriftet, diese lasergeschnitten und erhaben montiert.

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© Bildrecht, Wien, 2019; Foto: Gregor Titze
Christoph Meier
2018
© Bildrecht, Wien, 2020; Foto: Christoph Weber © Bildrecht, Wien, 2020
Christoph Weber
2019
Foto: Jürgen Dehm, Institut für Kunstgeschichte / Universität Innsbruck
Christoph Raitmayr
2014
Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Christoph Stangl
1989
© Bildrecht, Wien, 2023; Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Christoph Meier
2011
Foto: Christoph Raitmayr
Christoph Raitmayr
2012
© Bildrecht, Wien, 2023; Foto: Christoph Weber; © Bildrecht, Wien, 2023
Christoph Weber
2013
Foto: Artothek des Bundes
Christoph Raitmayr
2009
Foto: Artothek des Bundes
Christoph Raitmayr
2009
Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Christoph Schirmer
2015