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© Bildrecht, Wien, 2023; Foto: Marusa Sagadin © Bildrecht, Wien, 2023
Bonaventure
© Bildrecht, Wien, 2023; Foto: Marusa Sagadin © Bildrecht, Wien, 2023
© Bildrecht, Wien, 2023; Foto: Marusa Sagadin © Bildrecht, Wien, 2023

Bonaventure

Künstler/in (geb. 1978 in Ljubljana, Slowenien)
Date2010
ClassificationsObjekt
MediumObjekt: Holz, Fotografie, Dispersion; Sockel: Karton, Dispersion
Paper Support2-teilig
DimensionsObjekt: 100 x 100 cm; Sockel: 45 x 40 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number27516
DescriptionEine sich anbietende Möglichkeit, ein Vieles zu umfassen, zu rahmen, ist die Kadrierung, die Gilles Deleuze als Kunst bezeichnet hatte, Teile aller Art für ein Ensemble auszuwählen und als Festlegung eines geschlossenen Systems zu konstituieren. Eine Kadrierung rahmt und lenkt das Sehfeld als ein Modus, der nicht ausschließlich dem Film eigen ist. Auch in zentralen Bauten der Moderne – beispielsweise von Le Corbusier – können wir diesen Modus nachzeichnen, dem postmoderne Architekturen geradezu mit einem Entzug der für die Wahrnehmung von Perspektive und Volumen notwendigen Distanz begegnet sind, wie dies Jameson am Beispiel des Bonaventure Hotels in L.A. beschrieben hat, dem berühmten Baukomplex, den die Künstlerin hier mehrfach aufgreift, umspielt.

Konkret wird die Auflösung, Entgrenzung auch, mit statischen Objekten verhandelt. Sind es Schaubilder oder lediglich in Rahmen gestellte Statements zu und über Architektur, die auf rot eingefärbten, dünnwandigen, rohrförmigen Sockeln stehen? Doch diese dem Schalungssystem von Betonsäulen folgende Form, ein Negativ des modernen Bauens, ein Abfallprodukt, eine Hülle auch, die das Eigentliche zur Form erstarren lässt, erlaubt uns erst, die in schwarz gefärbte Rahmen gesetzten Formen als dreidimensionale Bilder, auch als illusionistische Räume, gleich einem filmischen Raumbild, wahrzunehmen. Die perspektivische Streckung gelingt hier paradoxerweise über die Leerstellen, die den dahinter liegenden Raum mit ins Bild holen, als Teil dieses – noch immer und notwendiger Weise gerahmten – Bildes. In einem die Postmoderne kennzeichnenden Modus des Eintauchens, der Immersion wäre das Neue des Raumes, der Städte, der Architekturen zwar im Erleben spürbar, aber vielleicht weniger in ihren sozialen und politischen Dimensionen verhandelbar, zeigbar auch. Formal ist dieser Zeigegestus mit dem Schaufenster – von vielen auch als Schlüsselfigur der Moderne verstanden – verwandt, das hier
als strategischer Spiel-Raum genutzt wird, dem wir auch in der Bevorzugung tiefer Bilderrahmen für die Collagen und Zeichnungen wieder begegnen.

Hildegard Fraueneder, Auszug aus dem Text zur Ausstellung Marusa Sagadin, "SEHR GERN MODERN", 18.11.-18.12.2010, galerie5020, IG bildender KünstlerInnen Salzburg
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© Bildrecht, Wien, 2022; Foto: David Stjernholm
Marusa Sagadin
2018
© Bildrecht, Wien, 2023; Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Marusa Sagadin
2016
© Bildrecht, Wien, 2023; Foto: Martin Plüdemann
Marusa Sagadin
2016
Foto: Artothek des Bundes
erworben 1983
© Bildrecht, Wien, 2021; Foto: Sabine Groschup, © Bildrecht, Wien, 2021
Sabine Groschup
2020
Foto: Barbara Höller; © Bildrecht, Wien, 2015
Barbara Höller
2012
© Bildrecht, Wien, 2021; Foto: Andrea Kopranovic
Toni Schmale
2018
Foto: Artothek des Bundes
Josef Schweikhardt
1979
© Bildrecht, Wien, 2021; Foto: Sabine Groschup, © Bildrecht, Wien, 2021
Sabine Groschup
2020
© Bildrecht, Wien, 2023; Foto: Galerie Grita Insam
Gerold Tagwerker
2007